Manfred Roth


Biographie


bis 1975

Manfred Roth, Jahrgang 1950, stand im Alter von 12 Jahren zum ersten Mal auf der Opernbühne seiner Heimatstadt Frankfurt am Main. Bis es der Stimmbruch überhaupt nicht mehr zuließ, sang er eine Erscheinung in Verdis Macbeth. Und seither war die Schule nicht mehr das Wichtigste in seinem Leben. Für die nächsten 11 Jahre steht er in kleinen Kinderrollen, dann auch als Statist, im Bewegungschor weit über tausend Mal auf den Brettern der Städtischen Bühnen Frankfurt.

Nach dem Abitur, 1969, Studium der Anglistik und Germanistik an der Goethe-Universität in Frankfurt, abgeschlossen mit der Magisterprüfung 1975. Neben dem Studium sowohl Fluchtversuche vom Theater als auch mannigfache theatralische Aktivität: Straßentheater (Gruppe F.A.U.S.T.), Lehraufträge für das Studententheater am Englischen Seminar.

1975 - 1995

1975 lernt er Hansgeorg Mahler und seine Arbeit kennen. Mahler hatte kurz zuvor das Klappmaul Theater gegründet. Nach einer ersten Regie steigt Manfred Roth in diese Freie Theatergruppe ein und bleibt als Spieler, Regisseur, Autor bis 1984 Mitgesellschafter. In dieser Zeit entstanden 10 Produktionen, meistens Kinderstücke, mit und ohne Puppen. Herausragendes Projekt (und Gegendosis zum Kindertheater): 1980, eine zweifache szenische Umsetzung des Pierrot Lunaire von Schönberg als Auftragsproduktion für das Jugend-Festspieltreffen in Bayreuth. Während der Jahre bei Klappmaul gleichzeitig Rollen und Regiearbeiten (Beckett Waiting for Godot, Shakespeare Hamlet) für eine englischsprachige Theatergruppe (Cardboard Clowns im Café-Theatre Frankfurt), Mitglied in der Theatergruppe Die Maintöchter (Schauspieler, Autor), weiterhin Lehraufträge und Regie am Englischen Seminar (von Lord Byron bis Woody Allen). Ab 1982 auch freier Mitarbeiter beim SWR-Fernsehen (früher SWF) als Schauspieler und Autor.

1984 verläßt Roth das Klappmaul Theater, bleibt der Truppe jedoch künstlerisch weiterhin gastweise verbunden (menschlich sowieso).

Seit 1984 arbeitet er als Regisseur und Darsteller für viele Freie Theatergruppen und Freie Produktionen (unterhaus, Mainz; Trotz-Alledem-Theater, Bielefeld; Theater im Wind, Braunschweig; Theater Fadenschein; Braunschweig; Theater Die Traumtänzer, Frankfurt) Vom Kinderstück bis Endgame von Beckett, vom Puppentheater bis zur Pantomime, vom Jugendtheater bis Borcherts Draußen vor der Tür, durchgehend abwechslungsreiche Regieaufträge.

Als Darsteller seit 1985 intensive Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Regisseur

Harald Weiss, in dessen Produktionen und Tourneen (Berliner Festwochen, Staatsoper Hannover, Nationaltheater Mannheim, Festival Theaterformen Braunschweig , Frankfurt Feste, Alte Oper Frankfurt) er viele reizvolle Rollen übernimmt.

Weitere wichtige Rollen unter Peter Ries in Tod dem Mondschein oder Gelbe Ohrfeigen?, eine Collage aus futuristischen italienischen Texten, Sprengel Museum Hannover (1992), als Faust (einer von dreien) in der Willy Praml Produktion Faust 1+2 zur 1200-Jahr-Feier der Stadt Frankfurt in der Paulskirche, 1994.

Ebenfalls 1994 erneute große Zusammenarbeit mit dem Klappmaul Theater: Eva Demskis Roman Goldkind wird für die Bühne adaptiert.

1995 - 2000

Ab 1995 beginnt eine doppelt glückliche Zusammenarbeit mit dem Klappmaul Theater und der Oper Frankfurt unter Sylvain Cambreling. 1995 Regie der Puppenszenen in Webers Oberon (zusammen mit Michael Kloss), 1996 Karneval der Tiere nach Saint-Saens, 1997 Geneviève de Brabant von Satie.

Nachdem Roth 1997 mit Studenten der Opernklasse der Detmolder Musikhochschule Offenbachs Orpheus in der Unterwelt inszeniert hat, erhält er November 97 den Ruf auf die dortige, neu ausgeschriebene Professur für Szenischen Unterricht. (Weitere Hochschulaufführungen: Dido und Aeneas von Purcell, Das Kind und der Zauberspuk von Ravel). Daneben 1998 Inszenierung Hallo, Dolly! am Landestheater Detmold.

Ab März 2000 beendet Roth auf eigenen Wunsch die Professur zugunsten freier Theaterarbeit. Als Lehrbeauftragter bleibt er der Hochschule für Musik Detmold weiterhin verbunden (zuletzt Mai 2000 mit Poulencs Die menschliche Stimme).

ab 2000

Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Detmold

Lehrbeauftragter an der Uni Madison (Wisc.) USA

Hausregisseur in der "Stalburg", Frankfurt am Main